Samstag, 4. Juni 2011

Filmtagebuch: Snakes on a Train (2006)

Auf welchen, ähem, fahrenden Zug man mit dieser Produktion aufspringen wollte, dürfte wohl keines weiteren Kommentars bedürfen. Aber ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass hier ein Drehbuch nach dem Erfolg oder zumindest der Popularität von Snakes on a Plane ratzfatz um den Aspekt der züngelnden Kriechtiere erweitert wurde, denn so richtig im Mittelpunkt der dürftigen Handlung stehen die "Titelhelden" nicht. Eigentlich geht es nämlich um einen alten Maya-Fluch, mit dem eine junge Mexikanerin belegt wurde. Ihr Schicksal ist es nun, zahllose Schlangen, die sich im Körper der Frau entwickeln, auszukotzen. Mit dem Zug geht es nun nach Los Angeles, der Heimat des Schamanen, der den Fluch als einziger aufheben kann. Doch anstatt in der Folge tausende Schlangen durch die Abteile kriechen zu lassen, legt der Film bis kurz vor Schluss den Fokus auf undurchsichtiges Maya-Voodoo-Ritual-Gedöns. Dies und die typischen Low-Budget-Horrorfilm-Nebenhandlungs-Dialoge verhindern nahezu jeden Anflug von Spannung, einzig einige wenige, jedoch recht krude Effekte bilden ein paar Hingucker. Wenn dann irgendwann endlich mal mehr als nur eine verirrte Schlange durchs Bild huschen darf, kommt zwar ein kleines bisschen Action auf, allerdings ist es auch eher lachhaft, fast ausschließlich völlig harmlose Königspythons und ein paar nicht minder ungefährliche Boas lieblos auf die Sitze zu pfeffern. Da hätte man durchaus mal ins Bonusmaterial des Vorbilds schauen dürfen, wo lang und breit erklärt wird, welche harmlosen Schlangen ihren giftigen Artgenossen rein optisch nahe kommen. Richtig trashig (und sehenswert, nein eher so bescheuert, dass man es gesehen haben muss) wird es dann am Ende. Hier zeigt sich dann in gewisser Weise sogar das Potenzial, das mit Snakes on a Train verschenkt wurde.

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