Freitag, 14. Dezember 2012

Adventskalender: Saint (2010)

Der Heilige Nikolaus war ein in Ungnade gefallener Bischof, der im Mittelalter mit einer brutalen Verbrecherbande durch die Lande reiste und Dörfer ausraubte. Er brachte jeden um, der sich ihm in den Weg stellte. Als aber eine Gemeinde das Gesetz in die eigenen Hände nahm und den blutdürstigen Bischof ermordete, schwor Nikolaus schreckliche Rache. Wenn heutzutage in der Nacht auf den 6. Dezember ein Vollmond scheint, kehren der Heilige Nikolaus und seine Getreuen aus dem Totenreich zurück, um die alte Rechnung auf furchtbare Weise zu begleichen. Für Kommissar Goert gibt es daher nur eine Möglichkeit, den Bischof loszuwerden: Sein Schiff, das höchstwahrscheinlich in einem entlegenen Winkel des Amsterdamer Hafens vor Anker liegt, muss gesprengt werden...
Aus den Niederlanden kommt mit Saint ein überaus interessanter Weihnachts-Slasher, der den "wahren" Nikolaus als übernatürlichen Killer präsentiert. Trotz einigen mal mehr, mal weniger niveauvollen Versuchen, das Publikum zum Lachen zu bringen, ist die Grundatmosphäre eiskalt und bitter ernst. Vor allem die Grausamkeit gegen Kinder, die hier nicht politisch korrekt eingedämmt wurde, macht den bösartigen Charakter des Films aus. Besonders gelungen sind aber die vielen stimmungsvollen Szenen im winterlichen Amsterdam. Eis, Schnee und Nebel, durch den sich die monströse Sagengestalt - stets begleitet von ihren Ork-ähnlichen Gefolgsleuten - seinen Weg bahnt, sorgen für frostige Spannung und bedrohliche Atmosphäre. Und mit einer Vielzahl an gelungenen und teils heftigen Splatter-Effekten wird auch das zweite Standbein eines jeden Horrorfilms bedient.
Dass die Geschichte um den mordenden Nikolaus nicht mit raffinierten Wendungen aufwartet, dürfte sich von selbst verstehen und wird kaum jemanden stören. Die oft hölzernen und ins Leere laufenden Dialoge fallen da schon eher ins Gewicht, können den sehr guten Gesamteindruck aber nicht schmälern. Schließlich haben wir es hier nicht mit einer Big-Budget-Produktion zu tun, was man natürlich an der einen oder anderen Ecke auch erkennt. Doch was Dick Maas (Verfluchtes Amsterdam, Fahrstuhl des Grauens, Eine Familie zum Knutschen) hier abliefert, ist richtig starker Holland-Horror zum Fest. Und Johnny Flodder als verwesender Santa ist ohnehin einen Blick wert!

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