Donnerstag, 14. Juni 2012

Filmtagebuch: The Graves (2010)

Zwei heiße Schnitten auf einem Trip in eine Geisterstadt, in der merkwürdige Dinge vor- und rücksichtslose Killer umhergehen. Brian Pulido, seines Zeichens Comic-Autor, versucht sich mit The Graves einmal als Regisseur und legt dabei durchaus die Ambivalenz eines waschechten Comic-Helden an den Tag. Das große Defizit des Films ist die absolute Abwesenheit von erzählerischer Stringenz. Fast episodenhaft werden die einzelnen Stationen, die die sexy Geschwister durchlaufen, annähernd zusammenhangslos aneinandergereiht. Einen richtigen Spannungs- oder gar Handlungsbogen sucht der Zuschauer hier vergebens. Was als Road Movie beginnt, scheint zunächst als Slasher weiterzugehen, wagt einen kurzen Ausflug in den Terror-Film, nur um sich am Ende als Okkult-Horror zu entpuppen. Echte Zusammenhänge jedoch werden nur sehr vage gezeichnet.
Andererseits sind die Fragmente für sich betrachtet sowie viele Ansätze ganz einfach cool, bieten eine gewisse Härte und bereiten Spaß. Wer keine packende Story braucht und sich dafür begeistern kann, nahezu beliebig gestreute stylische Szenen, in denen neben bei noch Haudegen wie Tony Todd (Candyman, Hatchet) und Bill Moseley (Haus der 1000 Leichen, The Devil's Rejects) auftauchen, wie ein Comic-Heft durchzublättern, der wird auch seinen Spaß an diesem Patchwork-Horror haben.

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