Donnerstag, 19. Juli 2012

Filmtagebuch: Monster Worms (2010)

Ein Wüstendorf mitten in der Mongolei wird von einer tödlichen Epidemie heimgesucht, deren Ursache die humanitären Helfer auf verseuchtes Trinkwasser zurückführen. Die abergläubische Bevölkerung ist sich jedoch sicher, dass die Legende vom Todeswurm dahintersteckt. Wie sich schließlich herausstellt, liegen beide nicht ganz falsch, denn die Bohrungen einer Ölfirma haben sowohl das Grundwasser verpestet, als auch gigantische Urzeitwürmer aus ihrem unterirdischen Grab befreit. Eine toughe Ärztin und ein verlotterter Schatzsucher nehmen es mit allen auf, um Land und Leute vor dem Untergang zu bewahren: mit der Seuche, dem zwielichtigen Leiter des Ölbohrturms, mit Wegelagerern und natürlich auch mit den Mongolian Death Worms - der internationale Alternativtitel geht runter wie, haha, Öl.
Das Riesenungeziefer ist sogar erstaunlich gut animiert. Zumindest während der ersten Szenen, in denen die Würmer nur partiell zu sehen sind, fragt man sich, was solche Effekte in einem C-Movie zu suchen haben. Mit fortschreitender Laufzeit sind die Monster immer totaler zu sehen und bewegen sich mehr und mehr in Richtung Computerspiel-Grafik. Da aber auch das Erzähltempo dank der unterschiedlichen Handlungsstränge angenehm flott daherkommt und die Darsteller ihre Sache solide erledigen, wobei sie sogar hin und wieder richtig gut miteinander harmonieren, springt ein netter Creature-Horror dabei heraus, der mehr oder weniger komplett fehlende Story- und Splatter-Punkte mit einer klasse Inszenierung (Regisseur Steven R. Monroe hat sein Können im selben Jahr schließlich mit dem hammermäßigen I Spit on your Grave-Remake unter Beweis gestellt) und einigem Humor ausgleicht. Bei der Wahl des Schauplatzes ging es dann aber mit der Selbstironie doch ein bisschen zu weit: Einen Low-Budget-Horror in der Mongolei anzusiedeln, zeugt zunächst einmal von einem gewissen Mut. Das ganze aber im Mittleren Westen der USA zu drehen, lässt dann doch ein wenig Ernsthaftigkeit vermissen - erst recht, wenn die wenigen Mongolen offenbar von japanischen und chinesischen Studenten verkörpert werden.

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