Dienstag, 8. Mai 2012

Filmtagebuch: Shark Night 3D (2011)

Was in den letzten Jahren so alles aus Seen, Flüssen und Ozeanen auf das Horror-Publikum losgelassen wurde, gab nur selten Anlass zu echter Begeisterung. Selbst eingefleischten Genrefans fällt es zunehmend schwerer, den zeitgenössischen Maritim-Monstern noch etwas abzugewinnen. Was auch? Story und Schauspieler sind in diesem Genre - mit Ausnahme der Klassiker - seit jeher kein ernsthaftes Bewertungskriterium, überzeugende Tier-Animationen geben in der Regel die Budgets nicht her, also wird allenfalls noch mit viel Blut, nackter Haut oder abgefahrenen Drehbuch-Einfällen gepunktet - siehe Piranha 3D.
Doch wo Alexandre Aja genau diese drei Hingucker zu einem bierseligen Party-Spaß vereint, beißen David R. Ellis Haie oft nur halbherzig zu. Neben ein, zwei gelungenen Angriffen gibt sich das Drehbuch recht bieder und traut sich nicht wirklich was. Die wenigen Tropfen Blut verflüchtigen sich schneller als man gucken kann und besonders dreist werden dem erwartungsfreudigen Zuschauer die großspurig auf dem Backcover angekündigten nackten Tatsachen trotz Dauer-Einsatz der knappen Bikinis gänzlich vorenthalten.
Am überzeugendsten geraten sogar noch die Hai-Effekte, und selbst die schwanken in ihrer Qualität doch sehr stark. Während die mechanischen Tiere bei ihren kurzen Auftritten ihre Wirkung nicht verfehlen, mangelt es den animierten Fischen an Natürlichkeit und organischer Bewegung. Bereits über zehn Jahre zuvor sah das Ganze in Deep Blue Sea realitätsnäher aus.
Alles an diesem Film ist irgendwie halbgar, um nicht zu sagen 'weder Fisch noch Fleisch'. Mit viel Wohlwollen kann man solide Unterhaltung mit einzelnen Highlights (aber keine "Hai-Lights", wie auf dem Cover versprochen) attestieren. Alternativ darf man allerdings auch feststellen, dass Shark Night 3D keinem relevanten Hai-Horror auch nur irgendetwas voraus hat. Tut nicht weh beim Zugucken, bleibt aber auch nicht hängen.

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