Einem
armen Mädchen wird von der bösen Stiefmutter und der noch böseren Stiefschwester
Dora das Leben zur Hölle gemacht. Bei Ausflügen in den Wald mit ihrem Schimmel
Nikolaus begegnet Aschenbrödel dem Prinzen mehrfach und sorgt dabei jedes Mal
für viel Aufsehen. Als Knecht Vizek Aschenbrödel fragt, was er ihr aus der
Stadt mitbringen soll, antwortet das bescheidene Mädchen: „Was dir auf dem Weg
vor die Nase kommt“ – und erhält prompt drei Haselnüsse. Diese erweisen sich
als Traum einer jeden Frau, denn sie sorgen für drei hübsche Outfits: ein
Jagddress, eine Ballrobe und das Brautkleid. Entgegen aller Schikanen der
Stiefmutter gelingt es Aschenbrödel, sich mit geheimnisvollem Gesichtsschleier auf den Ball des Prinzen zu stehlen. Dort verliebt sich der aufmüpfige Prinz in
das junge Mädchen, erkennt sie aber nicht wieder. Als
Aschenbrödel den Ball verlassen muss, verliert sie ihren Schuh. Diesen nimmt der
Prinz an sich und sucht im ganzen Königreich nach seiner Prinzessin, der der
Schuh passt. Und da es sich um eine Adaption des Grimm'schen Märchens handelt,
findet er sein Aschenbrödel natürlich auch am Ende.
Kaum ein anderer Film polarisiert vor
Weihnachten so sehr wie das Märchen Drei Haselnüsse für Aschenbrödel - was für
viele Frauen das absolute Pflichtprogramm ist, wird für die Männer zur größten
Herausforderung - und liegt damit in der Weihnachts-Stress-Liste noch vor dem
Heiligabend mit der ganzen Familie, der Suche nach dem richtigen Geschenk und
dem Deko-Wahn im eigenen Haus. Doch die Kombination aus Märchen, Prinz und Happy End lässt die Frauen Jahr für Jahr den Film von 1973 verehren. Wunderschöne Naturaufnahmen, eine sympathische Libuše Šafránková, die die Rolle des Aschenbrödels verkörpert und traumhafte Kostüme verzaubern die Märchenfans.
Der Soundtrack von Karel Svoboda ist Kult. Versuche, die Titelmelodie in der
Schlagerwelt zu etablieren, haben leider sowohl in England als auch Deutschland
funktioniert. Wahre Aschenbrödel-Fans zeigen sich davon aber unbeeindruckt. Am
schönsten ist sie nämlich immer noch, wenn man sich auf dem Sofa einmummelt,
eine heiße Schokolade (mit Rum) trinkt, der Tannenbaum leuchtet und man zum
gefühlt tausendsten Mal Drei Haselnüsse für Aschenbrödel anschaut - und jedes Mal von Neuem mitfiebert, wenn
der Prinz seinem Aschenbrödel endlich den passenden Schuh an den Fuß steckt und
beide bis an ihr Lebensende glücklich und froh… na, wie Märchen eben enden. Die
CSSR/DDR-Produktion ist und bleibt ein weibliches Muss, Männern sei zeitgleich
ein Glühweinbuden- oder Stadionbesuch empfohlen.
Bei diesem Text handelt es sich um ein Gast-Review meiner lieben Freundin.
Ich war währenddessen an einer Stadion-Bierbude...
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