Im verschneiten Gotham wird die friedliche Weihnachtsstimmung jäh durch den finsteren Pinguin unterbrochen. Mit seinen unheimlichen Gefolgsleuten terrorisiert er die Stadt und wird dabei von dem heimtückischen Max Shreck unterstützt. Zur selben Zeit taucht scheinbar aus dem Nichts die mysteriöse Catwoman auf, von der niemand so genau weiß, auf welcher Seite sie eigentlich steht...
Drei Jahre, nachdem Tim Burton Batman ins Kino gebracht hatte, durfte der Ausnahme-Regisseur auch das Sequel verfilmen und hatte dabei als Produzent deutlich freiere Hand, was sich unverkennbar auch im Stil von Batmans Rückkehr niederschlug. Im Vergleich zum Vorgänger wirkt Gotham City weitaus düsterer und abgefahrener, die Stimmung ist böser, aber einzelne Elemente sind auch derart bizarr, dass sie sich am Rande der Ernsthaftigkeit bewegen. Was Joel Schumacher in den späteren Verfilmungen allerdings zur Popcorn-Lächerlichkeit verkommen ließ, fügt Burton hier zu einer stimmigen Mischung aus stilisierter Coolness und morbidem Jahrmarkt-Flair in einer vom Anachronismus geprägten Welt zusammen. Wenn der Pinguin in einer riesigen Quietsche-Ente durch die Gegend fährt, wirkt dies zwar grotesk, aber nie albern.
Storytechnisch wird mit gleich drei Villains natürlich einiges geboten, zumal speziell Catwoman und dem Pinguin sehr viel Raum gewährt wird, ihre jeweilige Hintergrundgeschichte zu entfalten. Diese Szenen gehören dann auch jeweils zu den stärksten des Films. Bereits die Eröffnungssequenz, in der die Eltern des Pinguins in all ihrer Furcht und Abscheu ihr Kind in einen eisigen Fluss stürzen, gibt mit ihrer pessimistischen Stimmung den Ton an und geht ziemlich an die Nieren.
Die Verwandlung der tollpatschigen Sekretärin Selina Kyle in die sexy Catwoman gestaltet sich nicht minder eindrucksvoll. Was beide Charaktere so stark macht, ist die Zerrissenheit, die ansonsten vor allem den Helden im Comic zueigen ist. Catwoman liefert sich zwar erbitterte Duelle mit dem Fledermaus-Mann, wahrhaft Böses sucht man an ihr jedoch vergebens. Und selbst der Pinguin folgt ursprünglich lediglich dem menschlichen Bedürfnis, seine eigene Vergangenheit zu ergründen, wird aber schließlich durch seine Andersartigkeit und vor allem durch den hinterhältigen Großindustriellen Max Shreck zu einem Monster.
Verkörpert werden die drei Bösewichte allesamt von erstklassigen Darstellern. Danny DeVito spielt hier so etwas wie die Rolle seines Lebens und gibt einen bedauernswerten, aber dadurch nur umso ekligeren und bedrohlicheren Pinguin. Christopher Walken ist ohnehin eine Bank und gibt einen eiskalten Max Shreck, und Michelle Pfeiffer muss natürlich nichts weiter tun, als sich in ihr hautenges Lederkostüm zu zwängen, um mächtig Eindruck zu hinterlassen.
Batmans Rückkehr steht dem grandiosen ersten Teil in nichts nach und baut die einzigartige Gotham-Atmosphäre mit ihrer Kombination aus Fiction-Settings, Horror-Motiven und Noir-Elementen sogar noch aus. Das Fehlen des Erz-Bösewichts Joker kompensieren Batmans drei Gegenspieler mehr als ordentlich, lediglich der Dunkle Ritter selbst bleibt vielleicht eine Idee zu distanziert, was aber auch in seiner Natur begründet liegt und darin, dass den anderen Charakteren erfreulich viel Raum gewährt wird.
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